Fauler Samstag. Yoga-Morgenroutine verpennt, das geht gut los. Die Matte, die roll ich später aus, der Tag ist noch lang und der Gatte in Rom, kommt irgendwann am Abend zurück. Aah, also lungere ich noch ein bisschen im Bette herum, denke mich in den Tag, der Kater rollt sich in die Decke und während ich so rumdenke, stromert eine Idee durch die Dämmerung im Kopf, Puzzleteil für einen Romanentwurf. Zwischen Tag und Traum ist alles noch unzensiert, das Leben da draußen weit weit hinterm Horizont. Ein genüßlicher Moment, um ein paar Zeilen in den Laptop zu werfen.

Doch dann öffne ich die mail und Judith Sympatexter strahlt mir entgegen, die Motivations-Bloggerin der Bloggerszene und ja, ja, ja ihr irrsinnig gut gelaunter Newsletter ist die Erinnerung an einen meiner Vorsätze für 2022: Blog schreiben. Aaah ja. Noch nicht mal angefangen. Vorsätze werden im Januar gefasst, im Februar vergessen und im März endgültig begraben. Heute sei der 12. März, schreibt Judith, ein guter Tag für den ersten Post. Eine Blogger-Tradition: am 12. des Monats 12 Fotos des mehr und weniger banalen Alltags machen und posten. Wer liest und guckt sich das alles an? Keine Ahnung. Ausgerechnet an meinem faulen Samstag.

Also gut. Das erste Foto: Meister Shifu findet, Bettzeit ist durch. Fauler Samstag – was sehe ich dahinten? Chaos und Bücher, die ich längst aussortieren wollte. Neben dem Bett stauben noch mehr ein …




Und für das Rest-Chaos? Steht seit Monaten ein Regal hinterm Wäschekorb rum, das an der Wand hängen sollte. Aber es ist wie mit dem Drama der einzelnen Socken: Nie gibt’s die richtigen Schrauben zu den Dübeln, die noch da sind. Egal, heute wird improvisiert. Bohrmaschine raus und los. Wer bestimmt eigentlich, dass nur gleichfarbige Socken zueinander passen?
Aber wollte ich nicht eigentlich Yoga machen …?

Message vom Gatten – so früh schon zurück! Regal hängt! Noch vier Stunden zum Bier holen … Yoga-Matte immer noch nicht ausgerollt. Mittagszeit. Erstmal frühstücken …





Mission completed!
Bier (und nicht nur) eingekauft, Pommes im Ofen, Mayo gerührt und so schnell kann’s gehen: 12 Fotos vom 12. März. Ein fast fauler Samstag, an dem ich ein paar gute Vorsätze wiederbelebte. Mein Blog, der fast schon begrabene, wird übrigens „In Bewegung“ heißen. Demnächst geht’s los. Also ehrlich, ganz bestimmt.
P.S. Hätte gerne noch ein 13. Foto aus dem Film hinzugefügt, den wir später bei Bier, Pommes und Mayo glotzten: „Wackersdorf“ erzählt vom Widerstand des bayrischen Dorfes gegen den Bau der atomaren Wiederaufbereitungsanlage – eine gute Erinnerung an die bewegten Zeiten in den 1980er Jahren. Gibt’s noch bis 19.3.2022 in der ARD-Mediathek.