Was mag eigentlich die italienische Umweltministerin zu der atomaren Katastrophe in Japan sagen? Schließlich hat die italienische Regierung erst 2009 den Wiedereinstieg in die Kernenergie beschlossen. Vier Akw sollen bis 2020 gebaut werden, obwohl 1987 ein Volksentscheid den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie besiegelte. Damals wurden drei Akw endgültig abgeschaltet, vier Baustellen geschlossen. Seitdem gibt es Italien keine Akw mehr. Nun der geplante Wiedereinstieg, ausgerechnet in Italien. In einem Land, wo vor zwei Jahren in L’Aquila Neubauten wie Kartenhäuser einstürzten, weil die Erdbebengefahr unterschätzt worden war. Wo noch nicht einmal der normale Müll halbwegs sortiert entsorgt und Giftmüll kostengünstig von der Mafia im Mittelmeer versenkt wird, dieses Land will also sichere Akw bauen und kontrollieren und den Müll auch irgendwie entsorgen. Irgendwie, obwohl bis heute niemand weiß, wohin mit dem strahlenden Dreckszeug und von Sicherheit, redet im Ernst noch irgendjemand von Sicherheit?

Was also hat Umweltministerin Stefania Prestigiacomo angesichts der außer Kontrolle geratenen japanischen Atomkraftwerke zu sagen? Nichts. Italien macht weiter. Keine Kursänderung, sagt die Umweltministerin. Erschreckend schlicht, die Dame. Findet gut, dass es in Italien keine alten Akw gibt, so dass „wir wiedereinsteigen können, mit größter Umsicht und fortschrittlichster Technologie.“ Klingt das beruhigend?

Mitte Juni werden die Italiener in einem Referendum über die Atompläne der Regierung Berlusconi abstimmen.

Avanti popolo!

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