Anfang Januar, irgendwo im ligurischen Appenin, eine ziemlich kurvige halbe Stunde vom Meer entfernt: aus dem Tal über einen Pass mit spektakulärer Aussicht auf Mittelmeer und Seealpen. Das schmale Asphaltband kräuselt sich waghalsig in scharfen Kurven und wo es endet, dort verkrümelt sich ein Dorf zwischen Wäldern und verwilderten Terrassenfeldern – Pentema.
Ungefähr zehn Menschen leben noch in den Häusern, die sich an den Hang rund um die Kirche drücken. Im Sommer kommen die Ehemaligen zurück in ihr romantisches Dorf, 500 Menschen wuseln dann durch die engen Gassen. Aber ansonsten ist es still in Pentema. Ziemlich still. Was also tun?
Die letzten wackeren Bewohner holen sich ihre Ahnen zurück ins Dorf, lassen sie Körbe flechten und Kekse backen, Wäsche aufhängen und in der Kneipe hocken, während die Kinder zur Schule gehen und Boccia spielen. So wie das Leben vor gut hundert Jahren in den ligurischen Bergen eben war. Und natürlich, weil Weihnachten ist, gibt es auch eine Krippe mit Christkind. Merkwürdig echt muten diese Gestalten an, die vor gut 100 Jahren Pentema bevölkerten. Viele – richtig echte – Menschen, die sich in ebenso echten Autos nach Pentema hinunter geschlängelt haben, besichtigen um die Jahreswende diese Szenerie – aber was ist eigentlich wahr, was falsch?